"Medizinische Aspekte sind überall relevant"

Dr. med. Michael Miller verantwortet in seiner Position als Ärztlicher Direktor bei ACTINEO sämtliche medizinischen Dienstleistungen, darunter unter anderem die medizinische Rechnungsprüfung und die Erstellung medizinischer Gutachten. Im Gespräch mit dem ACTINEO-Magazin AM PULS erläutert er, wie er zudem die Innovation der medizinischen Produkte bei ACTINEO vorantreibt.

AM PULS: Herr Dr. Miller, Sie waren zuvor der „Leiter medizinische Produktinnovation" bei ACTINEO, jetzt sind Sie Ärztlicher Direktor. Hat sich Ihre Jobbeschreibung geändert?

Dr. Miller: Im Grunde nicht. Im Personenschadenmanagement sind medizinische Aspekte überall relevant und in jedem unserer Produkte und Prozesse präsent. Meine Aufgabe bleibt es, die Innovation der medizinischen Produkte bei ACTINEO voranzutreiben und zugleich darauf zu achten, dass sie operativ so implementiert sind, dass die Abläufe noch effizienter und die Ergebnisse noch verlässlicher werden.

AM PULS: Wie sieht das in der Praxis aus?

Dr. Miller: Wir setzen bei Bewährtem an und optimieren etwa in der medizinischen Rechnungsprüfung im Rahmen der Kostenträger-Regresse die Abläufe weiter und automatisieren dort, wo es im Rahmen unseres Auftrages möglich und nötig ist. Parallel bauen wir den Bereich der Prüfung von Krankenhausfallpauschalen aus.

AM PULS: Wo gibt es noch Handlungsfelder?

Dr. Miller: Stark gefragt sind nach wie vor unsere Medizingutachten von der aktenkritischen Stellungnahme über das Untersuchungsgutachten bis zum Pflegegutachten. Diese haben wir zu einem noch passgenaueren und effizienteren Gesamtpaket überarbeitet. Sehr gut kommt unser noch relativ junges Angebot der kundenspezifischen Gutachtensteuerung an, bei dem wir auf Kundenwunsch die Gutachterauswahl und -beauftragung übernehmen. Diese werden wir in Zukunft noch stärker in unsere digitale Plattform für die aktive Schadensteuerung, das ACTINEO Personenschaden Cockpit, einbinden.

AM PULS: Die Digitalisierungsoffensive für das Gesundheitswesen sieht den Einsatz von Telemedizin vor. Welche Rolle spielt diese bei Ihren Planungen?

Dr. Miller: ACTINEO bietet schon länger die virtuelle Fallbesprechung im Personenschaden Cockpit an. Der Schadensachbearbeiter kann hier per Mausklick eine telefonische Konferenz mit einem Fachmediziner bei ACTINEO vereinbaren, die anschließend mit einem Kurzgutachten dokumentiert wird. Gerade entwickeln wir eine zusätzliche datensichere Schnittstelle, über die bald mehrere Beteiligte mit einer Shared-View-Funktion gemeinsam in der digitalen Fallakte beraten können.

AM PULS: Bereits 2019 hat die gematik an ACTINEO eine Zulassung erteilt, die zur digitalen Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) berechtigt. Was bedeutet das konkret für Ihre Kunden?

Dr. Miller: Neben Leistungserbringern, Versicherten und Institutionen kann die TI als Rückgrat des datensicheren E-Health-Netzes in Deutschland auch sogenannte „andere Anwendungen des Gesundheitswesens“ einbeziehen. Diese Berechtigung haben wir für unsere Belegbeschaffung erhalten. Nun können wir im Auftrag von Versicherern über die hochsichere TI-Schnittstelle digital und standardisiert medizinische Daten mit Ärzten und Kliniken und später auch direkt mit Geschädigten austauschen. So erhält unser Service ein noch höheres Niveau, was kurze Laufzeiten und Qualität der Daten angeht, die künftig auch direkt übermittelt werden können.

AM PULS: Wohin geht der Weg in den nächsten Jahren?

Dr. Miller: Die Entwicklung zu einer fall- und situationsadaptierten digitalen Regulierung auch im Personenschaden ist unaufhaltsam. Wir müssen daher in Mengen- wie in komplexeren Schadenfällen digitale Produkte und Prozesse etablieren, die für alle Beteiligten positive Effekte mit sich bringen. Über allem stehen dabei die medizinische Fachkompetenz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Qualität unserer medizinischen Leistungen.

AM PULS: Vielen Dank für das Gespräch!

Bild: ACTINEO GmbH

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